Julia Fraunlob - Dipl. Bewegungs- und Tanzpädagogin

Mit Drehtanz zu mehr Achtsamkeit im Alltag

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Noch heute habe ich die ermutigenden Worte der Lehrgangsleiterin Mona Schramke bei der Abschlussprüfung zur Diplomierten Bewegungs- und Tanzpädagogin an der Vitalakademie Wien im April 2016 im Ohr.  "Setze dein Konzept des Drehtanzes genauso wie du es hier präsentiert hast um und biete Workshops an“. Genau das mache ich seither äußerst erfolgreich! Ich gebe die Jahrhunderte alte Technik der tanzenden Derwische mit modernen pädagogischen und didaktischen Methoden an meine Workshop-TeilnehmerInnen weiter. Tatsächlich können sich die Meisten oft schon am zweiten Workshop-Tag ohne Schwindelgefühl für eine halbe Stunde oder auch länger um die eigene Achse drehen.

Mit Drehtanz zu mehr Achtsamkeit im Alltag

Ähnlich wie Meditation schult die Drehtanzerfahrung die Achtsamkeit und damit eine wertfreie, mitfühlende Wahrnehmung, die bis in den Alltag hinein wirkt. Bei regelmäßiger Praxis führt der Drehtanz zu mehr Ausgeglichenheit und Gelassenheit. Darüber hinaus ist er auch ein intensives Training zur Körperwahrnehmung. Wie die Derwische so treffend sagen: „Drehen bedeutet mit den Füßen sehen lernen“. Die Kontrolle des Körpers wird vom Kopf abgegeben und den Füßen übertragen. Sobald das gelingt, ist auch der Schwindel überwunden und es ist möglich sich sehr lange zu drehen. Mit der Entwicklung dieser Tiefensensibilität, die auch als kinästhetischer Sinn bezeichnet wird, geht eine verbesserte Steuerung von Bewegungsabläufen einher, die sich auch positiv beim Erlernen anderer Tanzstile auswirkt.

Karriere mit der Ausbildung Bewegungs- und Tanzpädagogik

Ich finde großartig, dass ich in der Ausbildung zur Bewegungs- und Tanzpädagogik dabei unterstützt wurde so etwas Außergewöhnliches wie den Drehtanz weiterzuentwickeln – genau diese Offenheit und dieser Zugang zur Vielfalt von Tanz und Bewegung gefiel mir ganz besonders gut! In der Ausbildung lernt man auch viel über den Umgang mit verschiedenen Zielgruppen und genau das spiegelt sich jetzt in meiner Arbeit als Tanzpädagogin wider: meine jüngsten TeilnehmerInnen sind 6 meine ältesten 70 Jahre alt. Neben meinen Drehtanz-Workshops, die ich meist an Wochenenden anbiete, habe ich auch eine Teilzeitanstellung im Gesundheitsmanagement des BBRZ (Berufliches Bildungs- und Rehabilitationszentrum). Der Bereitschaft meiner Vorgesetzten etwas Neues auszuprobieren, habe ich es zu verdanken, dass das von mir kreierte „Tanz dich frei“ als eines von vielen Bewegungsangeboten in die Gesundheitsförderung für die KundInnen des BBRZ aufgenommen wurde. Neben einfachen Schrittkombinationen aus Bollywood und Latin Dance, setzte ich dabei auch vermehrt Tanzimprovisation ein. Speziell von TeilnehmerInnen mit psychischen Beeinträchtigungen bekomme ich oft die Rückmeldung, dass sie dieses Angebot stärkt, weil sie ihre Körperwahrnehmung verbessern und sich buchstäblich „frei“ tanzen können.

Ich selbst habe meine ersten Tanzschritte erst im Alter von Anfang 20 erlernt. Dann ist das Tanzen für viele Jahre ein sehr intensives Hobby von mir gewesen. Niemals hätte ich mir träumen lassen, dass es mir mit Ende 30 gelingen würde es zu meinem Hauptberuf zu machen und davon wirklich leben zu können. Aufgrund meines Werdegangs bin ich zutiefst davon überzeugt, dass es möglich ist, aus einer Leidenschaft einen Beruf zu kreieren – die Vitalakademie war mir dabei eine große Unterstützung!

Mehr über mich und mein Tanz-Angebot könnt ihr auf meiner Website erfahren: www.juliafraunlob.at